Erster Tag auf dem Weg – 22,8 km von Porto / Vilar de Pinheiro nach Rates
Der Wecker klingelte heute morgen um halb 7 und um 7 Uhr hieß es Abmarsch zur Metro mit der wir bis nach Vilar de Pineihro fuhren, um von dort aus die erste Strecke des Weges zu bestreiten.
Die ersten ca. 10 km verliefen ohne, das groß etwas aufregendes passierte.
Wir kamen durch viele kleine portugiesische Dörfchen und es war sehenswert. Verschiedenste Baustile der kleinen Häuser, die Bepflanzungen und zu allen Seiten wurde Mais gezüchtet – zum Teil zwischen den Häusern.
Es gibt kaum Gehwege, mal nur kleine Streifen, mal gar keine und man läuft auf der Straße, was die Portugiesen aber nicht davon abhält, mit Vollgas an einem vorbeizufahren. 😀
Die ersten anderen Pilgerer sahen wir nach besagten 10 km, es dauerte noch ca. 5 weitere Kilometer, bis wir mit einem über 70-jährigen Österreicher ins Gespräch kamen und ein Stück des Weges liefen. Unsere Wege trennten sich wieder, als wir eine erste längere Pause in einer kleinen Bar in São Mamede einlegten, wo wir uns das erste Bier gönnten.
Das Wetter wurde immer wärmer und die Laune blieb heiter, unterwegs pflückten sich René und Sonja eine Zitrone – mit der Intension, sie später in unsere Cocktails zu schneiden – und wir witzelten über Kölbchen und Kolben (die kleinen sind einfach nur schüchtern :P) – erst mit den ersten Insiderwitzen, festigt sich eine Gruppe vollends. 🙂 😀
Anschließend ging es die letzten 6 km nach Rates, ein kleines Stück des Weges begleitete uns ein Däne. War es bisher noch recht gut gelaufen wurden die Beine so langsam schwerer und ich erreichte meine erste kleine Grenze und innerlich verfluchte ich meine Unsportlichkeit im Alltag. Ich freute mich, als wir endlich in der Alberge (portugiesisch für Herberge) ankamen und unsere Betten beziehen und endlich eine warme Dusche nehmen konnten.
Im Anschluss ging es das erste mal ans Wäsche waschen, was müßig per Hand erledigt werden musste. Die Sonne sollte den Rest erledigen.
Auffallend war, dass jede Pilgerergruppe “ihr eigenes Ding machte”, die Erzählungen die ich gehört hatte von Gemeinschaft und Offenheit griffen hier überhaupt nicht, man fühlte sich sogar eher etwas unwohl in Gegenwart der anderen Pilgerer.
Doch wir ließen uns die Laune nicht vermiesen. Der Abend wurde gemütlich in einer kleinen Bar mit kleiner Karte eingeläutet auf der man zwischen 5 ganzen Gerichten wählen konnte, von denen jeder das Bestellte mit einigen kalten Bieren herunter spülte.
Da die Herberge ihre Türen um 22 Uhr schließt wurde der Abend jedoch nicht allzu lang und wir verbrachten den Rest des Abends in der Herberge und gingen nicht allzu spät schlafen um für den nächsten Tag fit zu sein.